ASSETCO MANAGEMENT AG
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Aktuelle Wertpapierstrategie 01.04.2020
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Zwar wurden historisch einmalige geld- und fiskalpolitischen Hilfsmassnahmen lanciert - in Deutschland und den USA etwa Pakete im Ausmass von jeweils rund 10% am BIP – doch benötigt der Markt für eine nachhaltige Erholung vor allem belastbare Daten zur Dauer der Corona-Pandemie sowie zu deren Implikationen auf die Länge des wirtschaftlichen «Shutdowns». Das Liquiditätspolster bleibt bis dahin übergewichtet, so dass die Aktienposition zu einem späteren Zeitpunkt wieder erhöht werden könnte.
Liquidität
Angesichts des vorübergehenden Liquiditätsnotstandes in der Wirtschaft kamen in den letzten Wochen selbst erstklassige Staatsanleihen wie die deutschen Bundesanleihen und Eidgenossen unter Druck, da sie liquidiert werden mussten. Im Zuge dessen kletterte ebenfalls die Rendite von qualitativ hochwertigen Unternehmensanleihen. Diese haben nun wieder ein Renditeniveau erreicht, welches für den langfristigen Investor ein attraktives Potenzial darstellt. Von Anlagen im hochverzinslichen Bereich raten wir weiter ab ebenso wie von Emerging Markets-Staatsanleihen.
Renten
Nach dem Ausverkauf der letzten Monate ist die übergewichtete Aktienquote marktbedingt auf ein Untergewicht gedrückt worden. Wir würden ein Rebalancing auf eine neutrale Aktienquote empfehlen, um an künftigen Kursavancen partizipieren zu können. Bei Zukäufen würden wir breite, defensive Märkte favorisieren. Die jüngsten Kursabschläge von gegen 25% haben die Bewertung zwar günstiger gemacht, aber wohl weit weniger als zunächst erwartet, da wir nun global von einer starken Gewinnrezession zumindest für das 1. Halbjahr ausgehen müssen. Es bleibt sehr volatil an den Märkten, solange unklar ist, wie lange der wirtschaftliche Shutdown noch anhalten muss.
Aktien
Wir bleiben bei einer unverändert neutralen Ausrichtung: Anders als bei Geschäftsliegenschaften gehen wir bei Immobilienfonds, die sich auf Wohnimmobilien fokussieren, von einer stabilen Entwicklung aus, da dieses Segment erfahrungsgemäss von Krisen kaum beeinträchtigt wird. Allerdings: Trotz Öffnung der Geldschleusen sind die Hypothekarzinsen leicht gestiegen. Dies dürfte sich erst mit Überwinden der Krise und Risikoaversion legen.
Immobilien
Die Quote bei Gold/Rohstoffen erhöhen wir auf neutral, was einzig auf den Aufbau des Goldanteils zurückgeht. So erscheint Gold aufgrund der massiven geldpolitischen Massnahmen und zu erwartenden massiven Erhöhung der Neuverschuldungszahlen weltweit nachhaltig attraktiv. Ganz anders sieht es bei den Rohstoffen/Öl aus: Zwar hat sich der Ölpreis seit Jahresbeginn mehr als halbiert, doch wird eine nachhaltige Erholung in den nächsten Monaten schwerlich möglich sein – angesichts des überwältigenden Überangebots an Öl und übervoller Öllager infolge des schweren Nachfrageeinbruchs und der gescheiterten OPEC+-Zusammenarbeit.
Rohstoffe