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Schwedische Riksbank erhöht Leitzins: Kein Vorbild für SNB oder EZB                                                                                                                                                 22.12.2019      ___________________________________________________________________________________________________________________________________________

 

Kurz nach der britischen Parlamentswahl gab die schwedische Notenbank ihre Negativ­­­zins­politik auf, indem sie ihren Leitzins von -0.25% auf immerhin 0% anhob. Mit diesem Zinsschritt beendete sie einerseits die während der Krisenjahre verfolgte Abwertungs­politik; andererseits reagierte die Reichsbank auf die immer spürbareren Nebenwirkungen negativer Leitzinsen, unter denen vor allem der Bankensektor und traditionelle Anleger mit festverzinslichen Sparanlagen zu leiden haben.

Gut ein Jahr zuvor hatte die norwegische Notenbank bereits ihren Leitzins sukzessive vom 0.75% auf jetzt 1.5% erhöht. Wir gehen nicht davon aus, dass diese Staaten für andere europäische Länder eine Vorreiterrolle auf absehbare Zeit haben werden. Entscheidende Unterschiede sind allen voran die Inflations- und davon nicht ganz unabhängig Währungsverläufe andernorts.

 

Im krassen Gegensatz zur Schweiz liegen die Inflationsraten in den beiden skandina­vischen Länder bereits seit zwei Jahren nahe dem Inflationsziel von 2%. Hierzu hatten zunächst auch spürbare Abwertungen der Kronenwährungen beige­tragen, die nun sowohl die Schwedische als auch die Norwegische Krone unterbe­wer­tet erscheinen lassen.

 

Demgegenüber befürchtet die SNB nach wie vor ein zu starkes, weiteres Aufwerten des Schweizer Frankens – weit über deren Kaufkraftmessungen hinaus. Sorgen bereitet ihr nach wie vor auch der hiesige Immobilien­markt, während der rasante Hauspreis- und damit verbunden Verschuldungs­anstieg der Privathaus­halte in beiden skandinavischen Staaten gestoppt werden konnte.

 

Ein weiterer Unterschied liegt im Gewicht der jeweiligen Aussenhandelspartner: Anders als bei Schweizer Exporteuren ist der innerskandinavische Handel sowie derjenige mit Gross­britannien relativ bedeutend; Exporte nach Deutschland, dem EUR-Schwerge­wicht, fallen hingegen prozentual wesentlich geringer aus als bei Schweizer Exporteu­ren.

 

Damit ist die Abhängigkeit der beiden skandinavischen Volkswirtschaften und deren Geldpolitik von der EZB-Politik resp. vom EUR-Wechsel­kurs auch nicht so ausge­prägt wie bei der SNB. In einer ähnlich starken Abhängigkeit befindet sich auch die dä­nische Noten­bank, die aufgrund ihrer EWSII-Zugehörigkeit ohnehin nur sehr be­grenzt autonom reagieren kann. Und Finnland ist ja sowieso Mitglied in der europäischen Währungsgemeinschaft und kann daher keinerlei eigenständige Geld­politik verfolgen.

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