top of page

ASSETCO MANAGEMENT AG

Advisors in Wealth Since 1996

                    

Underperformance der Schwellenländerbörsen geht weiter                                                                                                                                                                   09.06.2020  

___________________________________________________________________________________________________________________________________________

Völlig anders als die Aktienmärkte der entwickelten Welt, die nach der fulminanten Rally im April auch im Folgemonat noch einmal um fast 6% zulegten, weisen diejenigen der Emerging Markets im Mai erneut eine Underperformance mit einem mageren Plus von 0.6% aus. Damit ergibt sich seit Jahresbeginn bei ihnen immer noch ein Verlust von 16.5% (MSCI Welt-Index: -knapp 10%).

Verantwortlich an der Underperformance im Mai zeichnete vor allem das schwache Anlageergebnis für Asien ex-Japan (-1.4%), das insbesondere durch den starken Kursrückgang in Hongkong von rund 10% infolge des geplanten chinesischen Sicherheitsgesetzes für die Sonderverwaltungszone verursacht wurde. Der MSCI China-Index büsste hingegen nur knapp 1% ein. Derjenige Indiens gab 3% nach, was vor allem auf seinen Finanzsektor mit einem Minus von über 12% zurückzuführen war. Die Furcht vor wachsenden Kreditausfällen im Zuge der Covid-19-Pandemie sorgten wie überall in den Emerging Markets für eine negative Performance dieses Sektors – in Indien umso deutlicher, da der Finanzsektor einem Anteil von rund 25% am Aktienindex Indiens ausweist. Wesentlich besser als die asiatischen Schwellenländerbörsen schlugen sich im Mai die Aktienmärkte Lateinamerika, die von den zum Teil stark gestiegenen Preisen für diverse Rohstoffe profitierten.

Im Mai wurden die Emerging Markets-Gewinnschätzungen für 2020 um weitere 4% nach unten revidiert, womit wohl noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Denn ausser in China ist in den Schwellenländern noch keine wirtschaftliche Erholung zu erkennen und deren Möglichkeit der fiskalpolitischen Stimulation ist – anders als bei den Industrieländern – nicht gegeben. Immerhin profitieren viele Emerging Markets von Leitzinssenkungen wie etwa in Korea, Indien, Brasilien und der Türkei, der guten Stimmung an den internationalen Kapitalmärkten sowie der sich abzeichnenden Konjunkturerholung in den Industrienationen. Das Potenzial für Rückschläge hat dennoch an diesen Märkten zugenommen. Und nicht nur an den Aktienmärkten dürften Risikoabschläge die Bewertungen drücken, wir erwarten auch an deren Staatsanleihenmärkten mittelfristig keine Rückkehr zu den moderaten Spread-Niveaus, die vor der Krise zu beobachten waren – zumal die Ratings etlicher Schwellenländer vor Herabstufung stehen. Die wirtschaftlichen Schäden in Form von Unternehmensinsolvenzen, dauerhaft hoher Arbeitslosigkeit und geschwächten Staatsfinanzen sind schwer abschätzbar, doch sie dürften erheblich sein. Der Ausblick für die Emerging Markets ist und bleibt damit bis auf Weiteres wesentlich ungünstiger als für die Märkte der entwickelten Welt.

 

Assetco Management AG

Suite 51

Mühlebachstrasse 41

8008 Zurich

Schweiz

info@assetco.ch

©1996 - 2023 by Assetco

bottom of page