ASSETCO MANAGEMENT AG
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Newsletter 3.12.2019
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Frühindikatoren stimmen mehrheitlich zuversichtlich
Die OECD prognostiziert in Ihrer jüngsten November-Ausgabe ein leichtes Anziehen der Weltkonjunktur von rund 3% 2019 - dem tiefsten Niveau seit der Finanzkrise - auf knapp 3.5%. Während die USA und China ihren bereits langjährigen Wachstumszyklus leicht verlangsamt fortsetzen können, sollte es nach der konjunkturellen Talsohle in etlichen Schwellenländern und Europa dort sukzessive wieder aufwärts gehen. Hierzu trägt auch bei, dass viele Unternehmen ihre Lager wieder auffüllen und damit neue Aufträge erteilen müssen. Zudem sollten die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China vorerst nicht eskalieren, da sich die US-Administration im Wahljahr auf innenpolitische Themen konzentrieren dürfte. Der Handelskonflikt hatte global bislang die gravierendsten Auswirkungen in den exportlastigen Volkswirtschaften Europas wie Deutschland.
Nun befinden sich die Einkaufsmanager-Indizes in der EU ebenso wie der deutsche ifo-Index wieder auf Stabilisierungskurs, wobei sich zum einen die jeweilige Erwartungskomponente weiter verbesserte; zum anderen erholt sich allmählich auch der nach wie vor in der Rezession steckende Industriesektor. Auch die aktuellen Konjunkturdaten aus China fielen zuletzt erfreulich aus. Dort war ein wichtiger Einkaufsmanagerindex erstmals seit April wieder über die Wachstumsschwelle gestiegen. Lediglich der vielbeachte Vorlaufindikator, der amerikanische ISM-Index für die Industrie, stagnierte für den Monat Dezember und konnte damit immer noch nicht das Kontraktionsgefilde verlassen; der kurz danach veröffentlichte US-Markit PMI verbesserte sich jedoch - auch bei dessen wichtigen Subkomponente „Auftragseingängen der Industrie“. Untermauert wird dies vom jüngsten Anstieg der US-Ordereingänge für langlebige Güter, die als wichtiger Konjunkturindikator gelten.
Und wenn sich die konjunkturellen Frühindikatoren mehrheitlich verbessern, spricht dies für eine durchschnittliche Aktienperformance von 15% p.a. Ebenso vermittelt die Statistik betreffend das politische Großevent des Jahres 2020 Zuversicht: So legen Aktien im Schnitt rund 8% in US-Wahljahren zu. Es bleibt ein Wermutstropfen: Zwar wird sich die sukzessive anziehende weltwirtschaftliche Konjunktur positiv auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen auswirken. Doch ist wohl schon Einiges in der sehr guten 2019-Performance vorweggenommen, zudem erscheint ein zweistelliges Gewinnwachstum, wie es die Aktienanalysten für 2020 erwarten, zu ambitioniert zu sein. Sollten diese nach unten revidiert werden müssen, sind die Bewertungsrelationen (wie KGV mit forward-Gewinnen gerechnet) an etlichen Aktienmärkten bereits überdurchschnittlich hoch.