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Sichere Währungs-Häfen: Korrekturgefahr nach Ende der Epidemie                                                                                                                                                     01.03.2020             _________________________________________________________________________________________________________________________________________

In den vergangenen Wochen haben Gold, der Schweizer Franken und die amerikanische Leitwährung spürbar zugelegt. Umgekehrt verloren der brasilianische Real, der chilenische Peso, der südafrikanische Rand, der ungarische Forint, der Thailands Baht, die norwegische Krone, der Neuseeland- sowie Australien-Dollar zwischen 4 und 7% ihres Wertes in USD. Zwar stellen AUD, NZD und vor allem die NOK solide Währungen dar, ihre Währungsmärkte sind aber eher klein, daher in Krisenzeiten immer anfällig für Korrekturen (Liquiditätsargument) und zudem rohstoff­lastig. Und die Rohstoffpreise sind auch diesmal massiv unter Druck geraten. Ebenfalls lehrbuchartig. Aber auch der Euro fiel gegenüber dem USD von 1.12 auf 1.08 und damit auf ein Dreijahrestief. Das gleiche gilt für das Währungspaar EUR/CHF: Mit 1.06 notiert die Einheitswährung gegenüber dem Franken so schwach wie zuletzt im Frühjahr 2017 vor den Wahlen in Frankreich.

Mit dem Erstarken des Frankens gegenüber seiner Haupthandelswährung rückt die Frage zugleich in den Vordergrund, ob die Schweizer Währungshüter erneut am Devisenmarkt aktiv werden. Da sich die SNB bezüglich Deviseninterventionen stets bedeckt hält, bieten die wöchentlich publizierten Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der SNB hierfür einen ersten Anhaltspunkt. Das Prinzip dahinter: Kauft die SNB bei ihren Interventionen am Devisenmarkt Euro, dann schreibt sie den Gegenwert in Franken den Geschäftsbanken auf deren SNB-Konten gut. Entsprechend steigen deren Sichtguthaben. Bislang war die Zunahme der Sichteinlagen im Jahresverlauf noch moderat ausgefallen. Die nächste Veröffentlichung der Sichteinlagen in der laufenden Woche wird allerdings erst zeigen, ob die SNB in der vergangenen Woche nicht doch wieder massiv intervenieren musste, um einen weiteren Höhenflug des CHF zu verhindern. Mitverantwortlich für die Stärke des Frankens ist laut SNB-Präsident Jordan aber nicht nur die Unsicherheit betreffend das Coronavirus, sondern auch das US-Finanzministerium, das die Schweiz im Januar erneut auf die Beobachtungsliste möglicher Währungsmanipulatoren aufgenommen hat. Die Erwartung, dass die SNB nicht mehr in dem Ausmass am Devisenmarkt intervenieren könne, führte zu einer kleinen Spekulationswelle zugunsten des Frankens.

 

Auch deshalb wird die SNB sehr stark daran interessiert sein, dass die Coronavirus-Gefahr bald ihren Zenit überschritten hat, die Märkte sich im Zuge der abnehmenden Unsicherheit wieder erholen und eine Korrektur bei den sicheren Währungs-Häfen stattfinden kann – ohne selbst aktiv am Devisenmarkt einschreiten zu müssen.

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